Am Eröffnungstag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock sicherte sich Lars Urich vom LC Haßloch den Titel der U18 im Stabhochsprung und das mit einer neuer persönlichen Bestleistung von 4,85 m.
In der Konkurrenz von 13 angetretenen Athleten entwickelte sich bereits nach der Höhe von 4,50 m ein Dreikampf um den Sieg. Nach seiner Einstiegshöhe von 4,30 m überwand Lars auch diese Höhe im ersten Versuch, sodass er zusammen mit dem ebenfalls fehlversuchslosen Mario Mönninger (TV Emmering) die Führung übernahm. Platz 3 zu diesem Zeitpunkt für Luca Brill (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit einem Fehlversuch bei 4,50 m.
Lasst das Poker-Spiel beginnen
Die nächste Höhe: 4,60 m. Lars schaffte es im ersten Versuch nicht, den beiden anderen Springern gelang direkt der gültige Versuch. Egal ob Lars diese Höhe noch übersprungen hätte oder nicht, an der neuen Reihenfolge von Mönninger vor Brill vor Urich hätte sich nichts geändert. Zusammen mit dem Trainerteam entschied er deswegen, direkt die nächste Höhe anzugreifen mit seinen nun zwei verbleibenden Versuchen.
4,70 m: Lars wurde nun immer stärker und die Sprünge immer besser. Im ersten Versuch überquerte er locker die Höhe, genauso wie Luca Brill, nun musste Mario Mönninger einen Fehlversuch verkraften und verzichtete wie der Haßlocher zuvor auf weitere Sprünge bei gleicher Höhe. Zwischenstand: Urich und Brill gemeinsam auf Platz 1, dahinter Mönninger.
Alle weiteren Höhen nun im 5 cm Abstand: 4,75 m: Der Leverkusener mit einer Meldeleistung von nur 4,40 m sprang an seinem Maximum und scheiterte zunächst an den 4,75 m. Lars fand nun komplett zu seiner Sprungtechnik und zauberte die nächste saubere Lattenüberquerung. Mönninger ließ daraufhin auch diese Höhe aus. Brill schaffte im letzten Versuch doch noch den gültigen Sprung und sicherte sich damit drei neue Versuche für weitere Höhen. Urich vor Brill vor Mönninger.
4,80 m: Luca Brill hatte nun so viele Sprünge hintereinander gemacht, dass er eine Pause brauchte, um Kräfte für noch höhere Sprünge zu bündeln. Lars musste zunächst einen Fehlversuch verschmerzen und damit bestand die Chance für Mario Mönninger, wieder in Führung zu gehen, doch auch er riss die Latte. Der LCH-Athlet machte jetzt einen riesigen Schritt zum Meistertitel und übersprang die 4,80 m im zweiten Versuch, neue persönliche Bestleistung. Ein übrig verbleibender Versuch reichte schließlich Mönninger nicht mehr, er schied aus, Platz 3 für ihn.
Finale bei 4,85 m: In Führung liegend, zuvor schon Bestleistung gesprungen, sehr wahrscheinlich Deutscher Meister; in dieser Situation die Nerven und Konzentration für die Komplexität des Stabhochsprungs zu finden, ist ein Meisterstück. Umso bemerkenswerter war die Überquerung der 4,85 m im ersten Versuch von Lars. Den besten Sprung des Wettkampfes zu diesem Zeitpunkt abzuliefern war eine herausragende Leistung, die absolut verdient mit dem Deutschen Jugend-Meistertitel belohnt wurde. Luca Brill riss nach tollem Wettkampf dreimal die 4,85 m, der Wettkampf war entschieden, lediglich die Siegeshöhe hätte Lars noch weiter steigern können.
4,96 m: Wie im Video des Siegsprunges zu sehen, hätte Lars an diesem Tag vielleicht noch weitere Höhen geschafft. Er lies sich 4,96 m auflegen, einen Centimeter mehr als die bisherige Jahresbestleistung. Doch direkt nach der Entscheidung der Platzierungen setzte Starkregen ein, welcher ein Springen unmöglich machte und den Wettkampf beendete.
Historischer Erfolg für den LCH
Es ist auch für den Leichtathletik Club Haßloch ein herausragendes Ereignis, dass im gelb-blauen Trikot ein Deutscher Meistertitel gewonnen wurde. Innerhalb von nur drei Jahren gelang dem Stabhochsprung-Trainerteam mit Gerd Berlin, Astrid Berlin und Dietrich Roth, in Zusammenarbeit mit dem Bundesstützpunkt Zweibrücken und dem Nachwuchs-Bundestrainer Alexander Gakstädter, ein sportliches Talent zum Spitzen-Stabhochspringer auszubilden. Die Entwicklung dieser Disziplin in unserem Verein ist außergewöhnlich und wir freuen uns über jeden Athleten, dersich bei uns dieser Herausforderung stellen möchte. In 50 Jahren LC Haßloch ist es der erste Deutsche-Jugendmeistertitel.