„Es lebe die deutsch-französische Freundschaft“ – LCH-Läufer in Viroflay
22. Februar 2023
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Seit Adenauer und de Gaulle wurde diese Freundschaft immer wieder beschworen und vielerorts auch in lebendigen Städtepartnerschaften umgesetzt. Haßloch und Viroflay blicken auf über 60 Jahre freundschaftlicher Begegnungen zurück. Die Bürgermeister unserer Gemeinden halten unerschütterlich an gegenseitigen offiziellen Besuchen fest und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass auch die Zivilgesellschaft und die zahlreichen Vereine gemeinsame Begegnungsprojekte durchführen.
Ein besonderes Eingangstor zur Partnerstadt war und ist der Sport. Die Teilnahme am Cross de la Sablière gehört seit Jahren zum festen Bestandteil des Austauschs. Nach der erzwungenen Coronapause machten sich in diesem Jahr wieder 6 Haßlocher Läufer und 2 Begleiter nach Viroflay, einem Vorrort von Paris, auf.

Emil Leibrock setzte sich im 11,1 km Lauf gegen 436 Konkurrenten mit einem hervorragenden, gesamt 10. Platz bzw. 7. Platz in der Altersklasse, durch. Frank Hasch konnte sich im gleichen Lauf gegenüber 2020 um 3 min verbessern und schaffte es in seiner Altersklasse unter die besten zehn Athleten. Die Teilnehmerzahlen, welche regelmäßig weit über 1000 Anmeldungen hinausgehen und teilweise an die 1500 Starter heranreichen, machen deutlich, dass es sich hier um eine bedeutende Crosslauf-Veranstaltung handelt und sich hier die Cracks aller Altersklassen ein Stelldichein geben.

Im Lauf über 6000 m mit 187 Teilnehmern wurde Gerd Berlin Altersklassen 8. und Thomas Huber gelang der Sprung aufs Treppchen mit einem dritten Platz in seiner AK. Besonderes gibt es von dem Lauf über 2800m bei den Schülern zu berichten: Franziska Huber erreichte mit Ihrem 2. Platz in Ihrer Altersklasse einen beachtlichen Erfolg unter 131 Teilnehmern in diesem Lauf. Christian Stengl lief bei seinem ersten Crosslauf auf den 10. Gesamtplatz, doch für die Aktiven im Jumelage-Viroflay-Haßloch Team zählt ein anderer Sieg: ein 14-Jähriger, der sich traut, allein in die Partnerstadt zu fahren und in einer ihm völlig unbekannten Familie untergebracht zu werden. Er konnte Kontakte zu einem gleichaltrigen französischen Schüler knüpfen, der im Februar eine Schnupperwoche im Hannah-Arendt-Gymnasium verbringt. Wiedersehen garantiert!

Es sind diese individuellen Kontakte und freundschaftlichen Beziehungen, die sich aus dem gemeinsamen Interesse an einem Thema, einem Sport oder einem Hobby entwickeln. Es ist die Aufgeschlossenheit gegenüber der Sprache und den Lebensgewohnheiten des Partnerlandes, die über eine rein touristische Erkundung hinausgehen. Positive Neugierde und ein wenig Wagemut gehören dazu.
Vor und nach den Wettkämpfen blieb noch genügend Zeit zur Erkundung der Umgebung. In Paris wurde am 11. Februar leider wieder heftig demonstriert. Den Eiffelturm sieht man aber auch von der Terrasse des ehemaligen Schlosses von Meudon aus. Beim sonnigen Spaziergang und im Café de l’Orangerie lernten sich Gäste und Gastgeber besser kennen. Anschließend wurde in das Maison Wagner in Meudon geladen. Agnès Soulez Larivière überwand die Sprachbarriere auf Englisch, denn wer könnte die Begeisterung besser als sie wiedergeben, mit der ihre Familie dieses Haus, in dem Richard Wagner die Oper „Der Fliegende Holländer“ komponierte, umbauen ließ. Bei einem Glas Champagner ließen sich die Gäste gern von der Stimmung des Hauses einfangen: Den mächtigen Klängen der Ouvertüre zu dieser Oper oder dem Einfallsreichtum des Architekten und der Designer dieses Hauses.

Nach den Wettkämpfen am Sonntag und einem kräftigen gemeinsamen Mittagessen brach man zur „Stadtdurchquerung“ von West nach Ost auf. Die Sportstätten in Boulogne lockten: Fussballstadion Parc des Princes, Rugbystadion Jean Bouin, die neuen Tennisplätze von Roland Garros umgeben von Gewächshäusern und „das schönste Schwimmbad“ von Paris aus den 30er Jahren und seit 2014 das Teuerste! Ein Schwimmbad mit drei Leben, heute ein Luxushotel, das Besuchern mit geschichtlichem Interesse aufgeschlossen begegnet. Die Aufzählung der weiteren Sehenswürdigkeit, die vom Kleinbus aus bei der Stadtdurchquerung gesehen werden konnten, nähme weitere Seiten in Anspruch. Die beste Option hierfür ist selber ausprobieren, sicher finden auch Sie, Ihr Club oder Ihre Interessengemeinschaft in Ihrer Partnerstadt einen kompetenten Stadtführer, der Zeit hat, Ihnen Viroflay, Paris, Versailles oder die Umgebung zu zeigen. Fragen Sie einfach nach bei der Partnerschaftsbeauftragten Pinar Stehr, die Ihre Anfrage gern nach Viroflay weiterleitet.

Der Leichtathletik Club Haßloch bedankt sich bei allen Helfern aus Viroflay, die diese Fahrt ermöglicht haben. Es war wieder eine wunderbare Zeit mit großartigen sportlichen Ergebnissen der Haßlocher Teilnehmer. Die Vorfreude ist nicht nur auf das nächste Jahr bereits groß, der LCH hofft in seinem Jubiläumsjahr auch französische Gäste zu seinen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

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